Beautiful People
Es ist Sonntag und die Sonne scheint noch. Am Freitag im King Kong Club hatte ich einen wunderbaren Abend mit meinen Ostfreunden. So tolle Menschen. Die Musik ist gut, die Stimmung ist gut, die Leute sind gut. Da ist Maria, wie immer bezaubernd. Ich küsse irgendein anderes Mädchen und Maria sagt mir, obwohl ihr komischer Freund da ist, sowas wie "sowas turnt mich voll ab, wenn ich dabei bin, mich zu verlieben", zu besoffen um diesen Satz richtig deuten zu können checke ich mit anderen Kumpels und Engländern zu mir rüber und wir trinken Absinth, um dann weiter ins VCF zu ziehen, wo der Türsteher uns mit "Ihr hättet euch doch wenigstens vor dem Club zusammenreißen können, so kann ich euch nicht reinlassen." begrüßt.
Samstag bin ich dann mit meinem alten Kumpel Hannes in dieser Open Air Club Bar an der Warschauer Straße. Revoloution. Trinken und reden über das Leben, Drogen, Techno, Mädchen, Literatur etc. Das Rauchen wollte ich abgewöhnen. Egal. Es ist echt so ein Glück einen so tollen Freund zu haben, der mit mir alles nimmt und durchmacht.
Er hat jetzt Abi, will endlich mal wieder feiern, sagt er und so um zwei entscheiden wir uns, nachdem ich ihm manche Sätze aus Airens Strobo zitiert habe, es zu versuchen auch ins Berghain zu gehen. "Keine Experimente"
Über eine Stunde stehen wir in der Schlange und es wird mir immer mulmiger. Bin ich wirklich bereit für das? Für diese Welt? Sollte ich mich nicht ein bisschen mehr darauf vorbereiten? Überall Glatzen um uns rum. Wir sehen Menschen in Massen die nicht reingekommen sind. Ich bin extrem aufgeregt, irgendwie will ich rein. Ganz sicher. Wir sehen aus dem lab.ora.tory die krassesten Typen kommen. Enge Lederklamotten, groß, dünn, Glatze. In meinem Portemonnaie steckt ein Gramm Speed gut verstaut in einem unscheinbaren Extrafach, aber auch ohne das bin ich schon krass drauf. Hannes geht auch richtig ab vor Vorfreude während ich schlucke und schmatze, als wär ich schon extrem benebelt. Um uns rum in der Schlange wird französisch gesprochen, holländisch, englisch und spanisch. Frauen, bei denen man nicht sicher seien kann wie viel Frau sie wirklich sind, stehen zwei Gruppen vor uns. Ich bekomme meinen Abfuckblick und natürlich werden wir nicht reingelassen. Mir fällt ein Stein vom Herzen, auch weil ich mittlerweile schon müde bin und dieses Erlebnis ohne Drogen gar nicht überstanden hätte.
Heute unterhalte ich mit meiner Tante darüber. Sie ist so toll. Bestimmt eine, der coolsten Leute, ich kenne. So ein Leben will ich auch. Geile Musik machen, im Radio gespielt werden und trotzdem in Clubs wie dem Berghain auflegen, einen passenden Partner mt dem man sich ergänzt, eine geile Wohnung und ein gutes Gewissen, die Welt beeser zu machen. Kein Stress at all. Alter wie ich das feiern würde.
Jetzt wieder in meiner Wohnung sitzen, mich mit dieser verdammten Wirtschaftsscheiße aus meiner Schule auseinandersetzen und die Woodstockplatte hören. Wenn ich mein Abi in der Tasche habe werde ich glaube ich die unangenehmste Arbeit in meinem Leben hinter mir haben, ein Jahr noch. Dann ein Leben in Extase.
"beautiful people/ you look like friends of mine/ and it's about time/ that someone said it here and now/ i make a vow that some time, somehow" - zu geiler Hippiescheiß!