Montag, 13. Juni 2011
Bluesnight
Donnerstag. Ludi kommt so um sieben an. Abgefuckte Jeans, mit Löchern, schwarze Lederjacke, komische Anarchoboots, kurze Stoppelhaare. Dazu so ein Militärrucksack und seine Gitarre. What the fuck ist das denn, denke ich mir. Egal, wir checken zu mir, machen uns übertrieben viel Nudeln, trinken meinen Absinth und zwei von seinen Whiskys auf, setzen uns in den Hinterhof und fangen an zu bluesen. Meine coolen Nachbarn kommen, so ein Italiener mit seiner australischen Freundin, Francesco und Claudia, und feiern mit uns und zwei von ihren Freunden auf Ludis Gitarren- und Gesangskünste. Ich bin mittlerweile so besoffen, dass ich es nicht mehr schaffe, auf diesem Klapptisch zu sitzen. Er geht zu Bruch und ich kuller ganz entspannt auf den Steinboden. Judoabrollen oder so. Die ersten Nachbarn stecken ihre Köpfe aus den Fenstern und erzählen, was sie morgen alles zu tun haben. Alles klar.
Ludi und ich entscheiden uns ins Yaam zu fahren. Auf zum Hackischen und weiter zum Ostbahnhof. Ludi labert mich die ganze Zeit mit Pseudodrogenscheiße voll und ich überlege schon ernsthaft, ihm seine scheiß Lederjacke vollzukotzen.
Das Yaam hat zu. Ok, Kurzstrecke zur Warschauer. Entspannte Menschen stehen vorm Casisopeia. Wir geben uns als Schweden aus und besorgen uns mit diesen zwei Überhängern was zu rauchen. Völlig breit entscheide ich dann, dass wir weitermüssen. Ludi hat kein Geld für einen Club und steht nicht auf Techno, also ziehen wir durch Friedrichshain. Kaufen uns Sternburger und sitzen dann wie die Penner auf einer Klappbank vor einem Klapptisch und lallen Bluessongs. Das restliche Gras verlier ich. Typisch.