Montag, 27. Juni 2011
Tageslaune
Nach etlichen Vergessens meines eigenen Geburtstages und dem peinlichen "Oh, äh, mein Geburtstag, stimmt... Keine Ahnung", entschloss ich mich eine spontane Party am Junfernheidesee zu machen. Daraus wurde nur ein kleiner Kreis von 12 Leuten, aber das war glaube ich noch viel schöner, als großes und unpersöhnliches Feiern. Ich lag am Strand und guckte in den Nachthimmel mit den leuchtend weißen Wolken und ganz gemächlich stieg auch mein Rauch auf um sich mit den großen zu vereinen. Es war hell und schön. Aus Ollis Handy hörten wir Format B und saßen ums Lagerfeuer, bis wir die letzte Bahn nach Hause nahmen. Irgendwann war ich am Gesundbrunnen. Nichts fuhr mehr und ich dachte, noch besser. Laufen. So wankte ich mit dem Rotkäppchensekt, den mir eine Freundin geschenkt hat, die Brunnenstraße runter, sang etwas vor mich hin und genoß die schöne warme Sommerluft. Jetzt bin ich 19, dachte ich. Irgendwie schön, ob man das wohl sieht? Ich fragte willkürlich Leute, wie alt ich wohl bin. Einen zuckenden Junky an der U Bahn Bernauer Straße, spanische Touristen, verirrte Rentner. Schließlich einen Mann mit Fahrrad und eine Freundin von ihm.

Genau vor einem Jahr habe ich vorm SO36 eine Transe getroffen, die mit am gleichen Tag Geburtstag hatte, nur 20 Jahre früher. Dieses Jahr traf ich, diesen Künstler, der mit mir am gleichen Tag Geburtstag hat. Er war wie ich, nur 20 Jahre älter. Er schreibt, und malt, und lebt in den Tag hinein. Wie es der Zufall will, waren wir sogar in Hamburg auf der selben Grundschule.
Solche Zufälle versüßen mir den Alltag. Es ist nicht so, dass ich wirklich an Schicksal glaube, aber manchmal ist doch alles zu perfekt. Zu inszeniert. Geburtstag haben ist für mich nicht mehr so besonders, aber irgendwie doch schön. Auf eine entspannte Art und Weise.