Club 99
Endlich mal wieder ein bisschen Schlaf, nach meinen zwei kreativ-abgefuckten Drogennächten in Bonn. Erst Aka Aka Mainstreamscheiß auf Teilen und danach hochgepeppter Len-Faki-Hardcore im Kölner Bootshaus. Geil. Das ganze unterbrochen in Lopechs Butze mit Wein, Zigaretten und Kaffee. Eine sehr vielfältige und doch gutzueinander passende Kommune bestehend aus drei Members der Gießen Community und mir sorgte für emotionalen Wahn. Viel Gelächter, Tränen, viel verdrogter und doch verdammt geil formulierter Nonsense und vielen Omlettes. Im Grunde könnte man aus der fast völlig schlaflosen Zeit in Beethovenstraße einen richtig guten Kunstfilm machen. Die vier Wilden. Club 99.
Mister Psy, mit dem ich erst in Heidelberg eine Sauftour durch die Altstadt verbrochen hatte, auf dem mir einer der berüchtigten Heideldorfchekka, bei Erwähnung meiner Herkunft, meiner Leidenschaft und meinen Taten, ganz begeistert Goetzens "Rave" in die Hand drückte. Er lief teilweise nackt durch die Wohnung, hatte Suizidgedanken und brannte mit großem Erfolg sein verwaschenes Gefühlsleben in unsere Erinnerungen.
Lotte, die uns alle teilweise als Therapeuten missbrauchte, meinte aus gesundem Respekt nur Pepp zu nehmen, immer tanzen wollte und uns alle in den Genuss halbplatonischer weiblicher Gesellschaft brachte.
Benny, der eigentlich immer drauf war, oder zumindest so tat. Der die gute Laune verstrahlte wie ein aufgebrochener Hydrant das Wasser. Der am ältesten war. Der antrieb.
Lopech, das Monstrum, was es geschafft hat. Alles. Beängstigend, faszinierend und einfach so gut. Seine Sprache fließt wie sein Tanzen. Ein Mensch, mit dem ich verdammt viel gemeinsam habe. Mehr als ich dachte. Als ich im Bootshaus zu ihm kam und jammerte, was für ein kapputter Mensch ich wär, meinte er ganz väterlich: "Typen, wie wir sind aber dafür extrem sympatisch."
Ansonsten waren noch viele Bonner und Kölner Atzen dabei. Ich lernte ein unheimlich süße Pferdewirtin kennen und schenkte ihr die Aka Aka Tasche, die ich unter den Tanzenden gefangen hatte.
Alles in allem eine wahnsinnig intensive Zeit. Natürlich auch Downs, wo ich angepisst auf irgendeinem Sofa, von irgendeinem Typen gesessen habe. Dann kam Vodka. Und dann kam Glück. (Und dann kam Speed.)
"Das Adjektiv ist geil!"
Jetzt sitze ich in einem anderen Vorort von Heidelberg bei meiner Schwester. Meiner Nichte. Meiner Großnichte. Die kleine Indianerin ist echt ein so süßes Kind. Als ich gestern völlig fertig eintrudelte und seit mehr als 24 Stunden das erste mal wieder etwas aß, habe ich wohl ausgesehen wie eine angefaulte Pflaume. Da hilft auch kein Duschen mehr.
Morgen geht es in Allgäu auf einen geilen Gutshof. Mein Vater und seine Freundin Antje werden da sein. Mich erwarten. Mich pflegen. Mich belustigen. Mich weiterrollen.
Was nur könnte besser sein?